Turnaround

Keine Krisensituation ist gleich wie eine andere. Dennoch gibt es wesentliche, klare Elemente bei der Vorgehensweise zur Krisenbewältigung, die ungefähr wie folgt abläuft:

Die wesentlichste Grundlage zur Beurteilung der Sanierungsfähigkeit eines Unternehmens sind gesicherte Zahlen aus dem Rechnungswesen. Sofern diese nicht oder nur teilweise vorhanden sind, wird rasch ein sicherer Status erstellt, der Überblick über die kurzfristigen Bilanzkonten sowie die wesentlichen Einflussfaktoren für die vorhandene Krise wie operativer Cashflow, Debitorenprobleme und bilanzieller Ungleichgewichte gibt.

Auf Basis eines mit dem Unternehmer abgestimmten Programms wird ein krisenfestes Management-Team zusammengestellt, der Cashflow aus dem vorhandenen Kerngeschäft optimiert und die bilanzielle Schieflage durch Lieferantenverhandlungen und/oder neue, besicherte Finanzierungen beseitigt. Die neue, konzentrierte Strategie ermöglicht eine dauerhafte Absicherung der positiven Cashflow-Situation und liefert damit die Grundlage für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.

All das erfordert nicht nur ein breites Fachwissen in den Bereichen Recht, Betriebswirtschaft und Technik, sondern auch einen besonders starken Führungswillen sowie erprobte Konzepte zur Konfliktbewältigung und Verhandlungsführung sowie ein besonderes Einfühlungsvermögen für die Führungskräfte, die die Krisensituation bewältigen.

Außerdem wird vom Unternehmer meist mehr verlangt, als je zuvor in der Unternehmensgeschichte.

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Viele Symptome von Unternehmen, die auf eine Krise zugehen, sind ähnlich. Es gibt in Europa seit ca. 30 Jahren verlässliche Frühwarnmethoden, die von den Banken durchwegs verwendet werden. Eine einfache, gute Methode für Betriebe aller Art ist hier beschrieben. Nehmen Sie die letzten vier Jahresabschlüsse und berechnen Sie - das geht mit einem Taschenrechner - die Entwicklung Ihrer Unternehmensbonität aus Sicht der Kreditinstitute:

Notieren Sie aus den letzten vier Jahresabschlüssen folgende Zahlen:

X1. Cash Flow = Ergebnis aus gew. Geschäftstätigkeit + AfA

X2. Betriebsleistung = Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderung

X3. Ergebnis aus gew. Geschäftstätigkeit

X4. Bilanzsumme

X5. Verbindlichkeiten (alle)

X6. Vorräte

und berechnen Sie für jedes Jahr den Wert Z mit der unten angegebenen Formel.

Die Skala für die Bewertung der Unternehmen mit Z ist folgende:

3:ausgezeichnet, 2:sehr gut, 1:mittelmäßig, <0:insolvenzgefährdet.